„Am besten aber wirst du den Charakter eines Menschen kennen lernen, wenn du beobachtest, wie er jemanden lobt und wie er sich verhält, wenn er selbst gelobt wird.“

Nicht nur der Charakter eines Menschen lässt sich dadurch erschließen, sondern auch viel neues für das eigene Verhalten. Doch was genau ist soziales Lernen? Die Theorie des sozialen Lernens besagt, dass Menschen hauptsächlich durch die Beobachtung und die Nachahmung anderer Menschen soziales Verhalten erlernen können. Darüber hinaus ist auch durch Bestrafung und Belohnung lernen sozialer Kompetenzen möglich. Will man erfahren, ob eine bestimmte Art sich zu Verhalten als angemessen angesehen wird, so beobachtet man andere Menschen und kann darauf aufbauend feststellen, wie diese sich verhalten. Das Lernen sozialen Verhaltens wäre mit einem sehr großen Ressourcenverbrauch verbunden, würde man nur durch eigenes Verhalten und dessen Konsequenzen Erfahrungen sammeln.

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Von wem kann man soziales Verhalten erlernen?

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass Menschen mit Hilfe sozialer Modelle Verhaltensweisen erlernen können. Dabei nimmt der Lernende die Position des Beobachters ein und die observierte Person, der Handelnde, die Rolle des Modells. Jedoch können nicht nur Personen als Individuen oder Gruppen, sondern auch Institutionen als Modell dienen neue Verhaltensweisen zu lernen oder bereits verankerte Verhaltensdispositionen zu revidieren. Gerade Personen und Institutionen, welche einen starken Ruf genießen, geachtet werden, haben einen Einfluss auf viele Menschen. Befürworten sie ein bestimmtes Verhalten, so ist es wahrscheinlicher, dass andere Menschen dieses Verhalten übernehmen, als bei Entitäten mit geringerem Stand.

Darüber hinaus ist es wichtig zu beachten, dass gerade Kinder und Jugendliche für den Einfluss des Verhaltens anderer empfänglich sind. Durch das Beobachten der Eltern oder anderen geschätzten Personen, können sie Erfahrungen sammeln, indem sie die Konsequenzen des präsentierten Verhaltens abwägen. Gerade junge Menschen lernen häufig Probleme mit Aggression zu lösen, da Aggression in Bereichen wie Sport belohnt werden kann. Die aggressivsten Sportler bekommen die meisten Strafen, jedoch sind sie statistisch gesehen die erfolgreichsten und verdienen das meiste Geld.

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Wie kann dieses Wissen für die Unternehmensführung genutzt werden?

Mit den aufbereiteten Fakten lassen sich einige Tipps für den Umgang mit neuen Mitarbeitern und Auszubildenden gewinnen. Mitarbeiter, welche sich neu im Unternehmen befinden, orientieren sich häufig an bereits etablierten Mitarbeitern. Sie beobachten ihren Umgang mit anderen Kollegen und ihre Arbeitsweisen, um keine schlechten Erfahrungen zu machen und sich gut zurecht zu finden. Jedoch wissen sie nicht um die Stellungen der beobachteten Personen zu Beginn und könnten sich negative Gewohnheiten selbst zuschreiben. Hierbei wäre es förderlich Personal auszuwählen, welches sich gezielt um neue Mitarbeiter kümmert und einweist, um mögliche negative Effekte einzudämmen und es den Neuen angenehmer zu gestalten. Das gleiche gilt für Auszubildende, obwohl diese in der Regel jünger sind. Man sollte ihnen in Bezug auf die „Aggression hilft im Sport“ These klar vermitteln, dass bei Teamarbeit oder Wettbewerbssituationen nicht nur aggressives Verhalten zu einem erfolgreichen Ziel führen. Allgemein sollte man dazu ermutigen eigene Erfahrungen zu machen, um so alle möglichen positiven Assets jedes Mitarbeiters für das Unternehmen und die Mitarbeiter selbst auszuschöpfen.

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20.11.19 – Joelle Salumu