„Die Präsenz der Absenz war niemals größer als heute.“

Oder „wenn uns die Anwesenheit anderer unter Spannung setzt“. Was hat soziale Erleichterung mit Anwesenheit zu tun? Soziale Erleichterung beschreibt grundlegend das Konstrukt, welches besagt, dass Personen bei einfachen Aufgaben bessere Ergebnisse und bei schwierigen Aufgaben schlechtere Ergebnisse erzielen, wenn andere Personen anwesend sind, und man somit einer potenziellen Bewertung der eigenen individuellen Leistung ausgesetzt ist.

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Doch warum ist man durch die Anwesenheit anderer erregt?

Zu dieser Frage gibt es drei verschiedene Erklärungsansätze, die mit Beispielen im Unternehmen dargestellt werden.

1. Die Anwesenheit anderer führt zu erhöhter Aufmerksamkeit

Betreibt man als Mitarbeiter Online-Recherche an seinem Arbeitsplatz, so kann man sich vollkommen dieser Recherche widmen. Sobald jedoch eine andere Person unmittelbar anwesend ist, müssen man damit rechnen, dass Aktionen dieser Person eine Reaktion unsererseits erfordern. Durch die Forderung eines höheren Maßes an Aufmerksamkeit wird eine leichte Erregung produziert.

2. Die Anwesenheit anderer führt zu Bewertungsangst

Nimmt man teil an einer Weiterbildung des Unternehmens, und soll man an Tagungsende seinen Kollegen etwas demonstrieren, so will man sich natürlich nicht blamieren, wenn etwas nicht klappt, sondern sich profilieren, wenn man die Aufgabe erfolgreich lösen konnte. Die Furcht vor der Bewertung der anderen kann auch eine leichte Erregung mit sich ziehen.

3. Die Anwesenheit führt zu einem Ablenkungskonflikt

Aufbauend auf den ersten Ansatz, wird der Fokus hier auf die geteilte Aufmerksamkeit gelegt. Angenommen man ist immer noch mit der Online-Recherche beschäftigt, muss jedoch einem Gespräch von Kollegen folgen, so entsteht ein Konflikt, da man seine Aufmerksamkeit teilen muss. Dieser Effekte hat genauso wie die anderen, Erregung als Folgewirkung, doch kann der Konflikt auch durch andere Objekte ausgelöst werden, nicht nur durch Personen.

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Wie kann man die Effekte positiv für das Unternehmen verwerten?

Ist man sich der bereits erläuterten Umstände bewusst, so liegt es an den Führungspositionen Situationen so zu provozieren, dass die bestmöglichen Leistungen erbracht werden können. Nun liegen manche Möglichkeiten außerhalb des Rahmens bestimmter Unternehmungen, jedoch kann man einen Leitsatz hinsichtlich der Anwesenheit anderer im Kopf behalten:

Die Performance von einfachen, verinnerlichten und gut geübten Aufgaben wird gefördert und die von weniger geübten, neuen und komplexen Aufgaben behindert.

Werden die Kernaussagen sozialer Erleichterung beachtet, so können Mitarbeiter davon profitieren und dementsprechend auch das Unternehmen.

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30.10.19 – Joelle Salumu